
In 193 Briefen haben sich Ingeborg Bachmann und Paul Celan zwischen 1948 und 1967 von ihrer Liebe geschrieben. Einer dramatischen, rauschhaften, aber auch unendlich traurigen Liebe: „Dass du nicht hier bist, macht mir alles leichter und schwerer zugleich.“ Der Spielfilm „Die Geträumten“ (Drehbuch: Ruth Beckermann und Ina Hartwig, Österreich, 2016, 89 Minuten) findet subtile Bilder für die Worte der österreichischen Schriftstellerin und des jüdischen Dichters aus Czernowitz, die sich in den Nachkriegswirren in Wien begegneten und sofort ineinander verliebten.
Im Studio 3 des Wiener Funkhauses lesen die jungen Schauspieler Anja Plaschg und Laurence Rupp die Liebesbriefe in einer simulierte Hörspielsituation. Sichtlich berührt von der Gefühlswelt auf Papier, werden die beiden zu Stellvertretern für die Schreibenden. In den Pausen sitzen sie rauchend auf der Treppe, schweigen, streiten, lachen. Der Film oszilliert zwischen Nähe und Distanz, Inszenierung und Dokumentation. So öffnet sich „ein geräumiger und ruhiger Echoraum für die herzergreifenden Zeugnisse eines Ringens um Nähe“ (Badische Zeitung).
Einführung: Florian Fromm, Kommunales Kino Freiburg
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Foto: © Ruth Beckermann, Filmproduktion
Mitveranstalter: Kommunales Kino Freiburg
Datum: 11.11.2017, 22 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 5 Euro