Nach ihrer persönlichen, für den Deutschen Buchpreis nominierten Spurensuche „Wie kommt der Krieg ins Kind“ wendet sich die Freiburger Autorin und Regisseurin Susanne Fritz in „Heinrich“ (Wallstein, 2023) ihrem Vater zu. Die Geschichte beginnt mit einem Unfall: Ein Spiegel geht zu Bruch. Kurz zuvor hatte der kleine Heinrich seine Zukunft darin erblickt, die nun verloren scheint. Oder lassen sich die Scherben wieder zu einem Ganzen fügen? Als die Deutschen im Herbst 1939 in die polnische Kleinstadt einmarschieren, in der er als Kind einer geschiedenen Frau und Angehöriger der deutschen Minderheit aufwächst, locken Aufstiegschancen, die in Kriegseinsatz und Gefangenschaft enden. 1949 gelangt er nach Westdeutschland, gründet eine Familie, feiert Erfolge als Architekt und Unternehmer. Doch die Vergangenheit lässt ihn nicht los. Traum und Erinnerung, Chronik und Fiktion verwebend, fragt Susanne Fritz: Was können wir über den anderen wissen, was über uns selbst? Wie sehr prägen uns Herkunft und Kindheit? Sie spricht mit Hanna Hovtvian (Literaturhaus).
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Foto: © Julius Erker
Mitveranstalter: „Freiburger Andruck“: Kulturamt, Stadtbibliothek, SWR Studio und Theater Freiburg sowie Badische Zeitung
Datum: 23.03.2023, 19:30 Uhr
Ort: SWR Studio Freiburg, Schlossbergsaal, Kartäuserstraße 45
Eintritt: 9/6 Euro